Was wäre, wenn das Fahrrad die Zukunft der Mobilität ist?

Blogpost, 24.06.2020

Schon immer hat der Mensch die Stärken von Tieren genutzt oder durch Beobachtungen von ihnen gelernt. Wenn man früher an Mobilität zu Lande gedacht hat, ging das kaum ohne das Pferd. Vor 200 Jahren revolutionierte dann eine Idee die individuelle Mobilität. Mit der Erfindung des Fahrrads hat der Mensch eine der bis heute effizientesten und nachhaltigsten Fortbewegungsmittel geschaffen. Der Mensch wird quasi selbst zum Pferd und schafft es, größere Strecken schneller aus eigener Kraft zurückzulegen. Anlässlich des WhatIfWednesday haben wir uns gefragt, wie es heute um das Fahrrad steht und welche Rolle es in Zukunft spielen wird.

Freizeit in der Stadt

Auch beim Thema Mobilität spielt die aktuelle Corona-Pandemie eine tragende Rolle. Die Mobilität der Bevölkerung ist grundsätzlich in der Krise gesunken. In der derzeitigen Situation werden nachhaltige Verkehrsmittel wie der ÖPNV wegen der Ansteckungsgefahr gemieden. Deshalb steigen die Menschen auf andere Verkehrsmittel um. Das Fahrrad gehört zu den großen Mobilitäts-Gewinnern in der aktuellen Zeit. Das Wetter wird angenehmer und immer mehr Menschen holen ihren Drahtesel aus dem Keller, um auf Abstand mobil zu sein. Diese Idee haben viele und merken, dass das Fahrrad nicht immer auf dem neuesten Stand ist. Warteschlangen vor den Läden, täglich neue Aufträge und ein ständig klingelndes Telefon. Das Geschäft der Händler und Werkstätten boomt. Da die Zahl an Radfahrern in Berlin deutlich steigt, reagiert die Stadt auf diesen Boom und legt vermehrt Pop-Up-Radwege an. Dabei handelt es sich um kurzfristig verbreiterte oder neu geschaffene Radverkehrsanlagen, die langfristig zu festen und sicheren Radwegen in Berlin werden. Dafür nimmt man sogar den Autos den Platz auf den Straßen. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Freizeitaktivität. Während der Ausgangsbeschränkung ist Sport eine der wenigen Beschäftigungen, die in der Öffentlichkeit erlaubt sind. Verbunden mit dem Freiheitsgefühl und dem schrumpfenden Freizeitangebot bietet das Fahrrad eine sinnvolle Kombination aus sportlicher Aktivität und nachhaltiger Fortbewegung.

Urlaub in Zeiten der Krise

Durch die Pandemie wurden viele Urlaubspläne umgeworfen. Viele Flug- und Bahngesellschaften nehmen erst schrittweise und unter strengen Auflagen ihren Betrieb wieder auf. Aus diesem Grund muss in der Urlaubsplanung umdisponiert werden. Die Alternative ist der Urlaub in Deutschland und sogar in der eigenen Region. Auch hier bietet das Fahrrad eine charmante Lösung an. Camping- und Wanderurlaube oder Tagesausflüge sind leicht auf dem Sattel umzusetzen. Für längere Strecken oder Aufenthalte bietet das Rad verglichen mit dem Auto allerdings möglicherweise nicht genügend Kapazitäten. Auch wenn der Urlaub kleiner ausfällt, soll er für viele nicht zu klein ausfallen. Für den Urlaub in den Bergen werden die Menschen eher auf das Auto zurückgreifen, das in der aktuellen Situation ebenfalls zu den Gewinnern der Mobilität gehört. 

Bild: Patrick Hendry on Unsplash

Das Rad bestimmt die Zukunft

Mal angenommen, dass das Fahrrad zum Hauptverkehrsmittel in unseren Städten und Dörfern wird. Das Stadtbild wird sich entsprechend anpassen und die Politik Autos vermehrt von den Straßen verbannen. So sind motorisierte Privat-Fahrzeuge im Innenstadtbereich sogar vollkommen verboten. Lediglich ÖPNV, Taxis und Lieferfahrzeuge bekommen eine Sondererlaubnis. Ansonsten kann man sich komplett frei auf den Straßen mit dem Rad oder zu Fuß bewegen. Nach und nach werden mehrspurige Radwege und breite Bürgersteige das Straßenbild von Städten prägen. Durch eine neue Achtsamkeit zwischen Radfahrern und Fußgängern, kann man sich gemütlich und ohne größere Sorgen auf den Gehwegen bewegen und spürt wie sich die Mentalität durch saubere Luft und wachsende Entschleunigung entspannt. Auch Langstrecken und Urlaube werden für Radfahrer angenehmer. Durch die neu angelegten Fahrradautobahnen werden schnelle Verbindungen zwischen Dörfern und Städten geschaffen. Die dafür neu errichteten Fahrrad-Raststätten bieten alles an, was das Radler-Herz begehrt. Flickzeug, Verpflegung und angemessene Übernachtungsmöglichkeiten sorgen für eine gelassene Reise auf dem Fahrrad. Es wird für alles gesorgt sein. Navigationssysteme unterscheiden hier nur noch zwischen schnellen Autobahnen und schönen Landschafts-Strecken. Überall bekommen Fahrradparkplätze, Luftpumpen-Anlagen und Reparatur-Kästen ein neues zu Hause. Das Fahrrad wird zum treuen Begleiter des Menschen, wie es einst das Pferd war.

 

Was wäre wenn?

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Bildquelle: pixabay/unsplash